Mittwoch, 5. Juni 2013

Auf dem Coconut-Milk-Run! AMANU, Tuamotu, Franz.Polynesien

Ist das zu fassen? Wo bleibt nur die Zeit? Seit dem 19.05. sind wir schon hier im Atoll, und.... es gefällt uns!

An Land holen wir grüne Kokosnüsse von den Palmen und füllen Trinkwasserflaschen mit dem köstlichen Kokoswasser. Die braunen Nüsse knacken wir auf und geniessen das nahrhafte Fruchtfleisch. Früchte wachsen hier leider nicht. Unsere Pampelmusen aus Gambier gehen langsam zur Neige, noch vier Limonen hängen schlapp im Netz und die Bananen sind schon lange verzehrt. Mit unseren Nahrungsmitteln improvisieren wir jeden Tag neu, denn hier ist es wunderschön, und wir wollen uns noch nicht losreissen von diesen intensiven Farben. In Strandnähe sieht man einzelne Korallenköpfe bis kurz unter die Wasseröberfläche empor wachsen. Hier macht das Schnorcheln Spaß. Viele bunte Fische sind im Korallenblock zu Hause und ich könnte stundenlang diesen Naturwundern zusehen. Doch manchmal kommen Nachbarn, denen ich nicht so richtig über den Weg traue. Vor allem nicht beim morgendlichen Schwimmgang rund ums Boot. Schwarzspitzenriffhaie! Zwar fallen wir Menschen nicht in ihr Beuteschema, aber unter Wasser im Tauchanzug oder zumindest in ABC-Ausrüstung fühl ich mich besser, als schwimmend im Bikini.
Atemberaubend ist das Sternriff in der Mitte des Atolls. Hier hatte ich meine allererste Begegnung mit einem Mantarochen. Majestätisch glitt er in der Abenddämmerung an der Riffkante direkt an mir vorbei.
Im Village von Amanu waren wir zu einer Hochzeit eingeladen. Das ganze Dorf (etwa 150 Menschen, davon 50 Kinder) war auf den Beinen und half mit, den Tag für die Brautleute zu gestalten. Heiraten ist ein Privileg, das sich nicht jeder leisten kann. Denn alle Menschen im Dorf müssen dabei sein. Sandra und Hency haben schon Kinder im Alter von 4 und 7 Jahren - gemeinsame! Die Hochzeit konnten sie sich erst jetzt finanziell erlauben. Umso großzügiger, aber hier völlig selbstverständlich, dass die Crews von 5 Segelbooten, die sich zufällig im Atoll aufhielten, ebenfalls zur Hochzeit eingeladen sind. Übrigens: der Bürgermeister ist 21 Jahre alt und damit der jüngste in Polynesien, vielleicht sogar weltweit.
Seit ein paar Tagen haben wir starken Wind und ausserhalb des Atolls eine mächtig hohe See, die sich gewaltig am Aussenriff bricht. Wir liegen 150m davon entfernt. Sicher, im inneren des Atolls, ohne Seegang in azurblauem Wasser. Der Wind pfeift durchs Rigg und es ist beeindruckend von unserem Ankerplatz aus, über den Strand, vorbei am palmenbewachsenen Atollgürtel in die tobende, offene See zu blicken.
In den nächsten Tagen soll der Wind abnehmen. Dann wollen wir nach HAO in das Nachbaratoll segeln. Die Versorgung soll ganz gut sein und wir können hoffentlich ein paar Lebensmittel und Kaffee einkaufen, bevor es Richtung Tahiti weitergeht.

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2 Kommentare:

  1. menno, da kommt ja voll der Neid auf!
    Will auch dahin!

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    1. erstmal macht ihr doch Patagonien unsicher. Da kommt bei mir dann die Sehnsucht hoch. Einmalig ist es dort! Güßt mir die Gletscher.

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