Sonntag, 26. Juni 2011

Heute Nacht ist der Wind günstig - auf nach Rio

seit Tagen beobachten wir das Wetter. Die einzige Möglichkeit hier wegzukommen bietet sich heute Nacht. Mit ganz wenig Wind in einem Wetterfenster von 36 Stunden ohne großen Wind gegenan. In der Zeit müssen wir etwa 180nm schaffen und das im Atlantik gelegene Archipel der Abrolhos erreichen. Bestätigt sich die Windvorhersage von heute, können wir von dort am Donnerstag Richtung Rio de Janeiro segeln.
Hier ein paar Fotos der letzten Stationen

Dienstag, 21. Juni 2011

Ein ungeplanter Stopp in Ilhéus

unsere Reise gestaltet sich zur Zeit etwas holperig.
Zu allem Überfluss zerriss es uns in der Nacht bei Regen das Großsegel und Michael musste das Rollsegel mit eingenähten Latten allein bergen, da ich am Ruder stand, denn der Autopilot funktionierte auch nicht.
Nun kam zwar endlich unsere neue Segelgarderobe zum Einsatz, die schon zur Atlantiküberquerung gedacht war, aber was für ein Stress mitten in der Nacht!

Wir sind nach Ilhéus abgelaufen, da Wind und Strömung gegen uns waren und ich Zahnschmerzen bekam. Hier haben wir zum Glück rasch eine Praxis gefunden, die mich sofort behandeln konnte.
Nun liegen wir vor dem Iate Clube Ilhéus, relativ ruhig ohne großen Schwell, aber leider ohne W-Lan.
Das haben wir im Vesuvio gefunden, das im Jahr 1920 von 2 Italienern eröffnet wurde und durch den Roman Gabriela, Cravo e Canela (Gabriela, wie Zimt und Nelken) von Jorge Amado Berühmtheit erlangte.

Die Taxifahrer, die hier auf die nächste Tour warten, vertreiben sich die Zeit mit Fernsehen - Fussball natürlich! Was sonst in Brasilien.

Sonntag, 12. Juni 2011

Morro de Sao Paulo und Gamboa

Seit vorgestern liegen wir etwa 30nm südlich von Salvador vor Anker im "Canal de Cairu" vor der kleinen Ortschaft Gamboa. Gestern haben wir mit Alison und Andre aus Südafrika einen Tagesausflug durch die vorgelagerten Riffe zum Badeort Morro de Sao Paulo unternommen. Ein hübscher Ort in traumhafter Landschaft mit vielen Pousadas, Restaurants und Boutiquen, in Straßen mit feinstem Korallensand. Hier kann man es lange aushalten.
Etwa 1000m von unserem Ankerplatz entfernt, an einer Abbruchkante der Steilküste, bildet sich am Strand ein Sedimentschlamm, der gegen alle möglichen Beschwerden heilsam sein soll. Auch wir wollen hier unser Glück versuchen und unsere lahmen Knochen im Schlamm suhlen.
Unsere Aufenthaltsgenehmigung wurde von der Policia Federal nur bis zum 07.September statt 21.09. verlängert, dann muessen wir BR verlassen.
Eine gewaltige Strecke von ca. 800 nm bis Rio de Janeiro liegt noch vor uns. Den nächsten Step werden wir in Kuerze starten. Leider sind in dieser Jahreszeit die vorherrschenden Winde gegen uns und wir warten auf das geeignete Wetterfenster.
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Donnerstag, 9. Juni 2011

Tschau Salvador

das Schwerste am Segeln sind die Abschiede.
Fisioterapia com Aline à tarde
Sei es von einem Ort, an dem es uns besonders gut gefällt, oder von einem Menschen, den wir besonders gern mögen.
Fisioterapia com Aline amanhã
Wenn uns der Wind weiterzieht ist immer ein wenig Wehmut mit dabei.
Tschüß Salvador.................
Goethe Institut Salvador de Bahia























Sonntag, 5. Juni 2011

Itaparica und Rio Paraguaçu 28.05.-05.06.2011

auf dem Weg nach Itaparica
Eigentlich wollten wir nur das Wochenende auf Itaparica verbringen und am Montag wieder in Salvador sein. Unser Unterwasserschiff hatte aber so viele Seepocken angesetzt, dass wir 1 - 1,5 kn Fahrt einbüßten. Also haben wir den Freediver ausgepackt und sind den Krebsen, mit eigens zur Seepockenentfernung angefertigten Werkzeugen, zuleibe gerückt. 
Nach zwei anstrengenden Tagen hatten wir noch keine Lust wieder in die Stadt zurückzukehren und so haben wir am 2. Juni einfach den Anker gelichtet und sind am Wind in den Rio Paraguaçu gesegelt.

Der Anker fällt flussaufwärts hinter einer kleinen Insel auf ca. 12°47S   30°52W. Hier ist eine herrliche Idylle. Seichte Hügel und sattes Grün um uns herum. Delfine ziehen auf der Suche nach Futter gemächlich ihre Bahnen.

Es ist heiss und ich brauche vor Einbruch der Nacht noch ein Bad im Fluss. Die Akustik hier in der Biegung kurz vor Maragojipe ist enorm.Ein Einheimischer paddelt mit seinem Einbaum leise nach Hause und schmettert stimmgewaltig in der Abenddämmerung seine Balladen à la Harry Belafonte. Es ist nun schon dunkel und Harry singt noch lange am Ufer von der Schönheit seines Landes, vom Fischen und Jagen auf dem Fluss und von seiner Frau, die auf ihn wartet und die er über alles liebt.
Mit diesen Eindrücken schlafen wir herrlich ruhig ein und freuen uns auf den nächsten Morgen.... 
Duschen bei Sonnenuntergang
Freitagnachmittag segeln wir nur drei Meilen weiter flussaufwärts in den Rio Capanema nach Maragojipe. Dort ist jeden Samstagmorgen Wochenmarkt der Region. Frisches Gemüse und Früchte werden für die ganze Woche eingekauft und mit dem Transportmittel Nummer 1 (Schubkarre) nach Hause gefahren. Soweit wir verstanden haben, werden diese auch auch als "Lasttaxi" vermietet und mit einem "Fahrer" bereitgestellt. 

Sonntagnachmittag machen wir gerade noch rechtzeitig vor einem Schauer in der Itaparica Marina fest. Leider entwickelt sich der Schauer zu einem riesen Unwetter und wir liegen - in diesem Fall sehr, sehr leider - nicht vor Anker.
Zwar wäre es dort auch nicht gemütlich, aber die Schwimmstege hier sind ganz und gar nicht vertrauenerweckend. 
Es hat sich eine Welle aufgebaut und der Steg gerät mit den daran festgemachten Booten mehr und mehr in Bewegung, zerrt an unserer ANICO und wir werden durchgeschüttelt. Hoffentlich lässt der Wind in den nächsten Stunden nach.
Taxis auf dem Wochenmarkt in Maragojipe
Samstagmorgen in Maragojipe